Zusammenfassung: Die Übersetzung, sowohl in als auch aus einer Fremdsprache, kann maßgeblich zur kulturellen Nachhaltigkeit einer Gemeinschaft beitragen. Die Umsetzungsebene für eine nachhaltige Kultur sollte daher in den öffentlichen Einrichtungen sozialpolitisch verankert sein. Dieser Beitrag bespricht einen Teilaspekt der für die Projektion der spanischen Literaturen förderlichen Faktoren. Das Augenmerk wird hierbei auf die öffentliche Übersetzungsförderung Spaniens der Jahre 2014-1018 gerichtet. Nach einem Überblick zum spanischen Buchmarkt, der die Rahmenbedingungen des Übersetzungsmarktes bestimmt, und einer zusammenfassenden Darstellung der institutionellen Fördermaßnahmen werden die Subventionen im Hinblick auf die selektierten AutorInnen, literarischen Gattungen, die unterschiedlichen spanischen Kulturräume und ausgewählten Zielsprachen ausgewertet. Die Analyse ergibt, dass die Auswahl der geförderten Werke wesentlich von den ausländischen Verlagen bestimmt wird. Eine ausgewogene Selektion der Werke, besonders hinsichtlich der Textgattungen und der Ausgangskulturen liegt nicht vor; ebenso ist der Anteil an Schriftstellerinnen unzureichend. Eine gezielter gesteuerte Übersetzungspolitik wäre wünschenswert.